15.01.2016: BMG informiert Flüchtlinge lückenhaft und einseitig

15.01.2016: Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) kritisiert den "Ratgeber Gesundheit für Asylsuchende in Deutschland", den das Bundesgesundheitsministerium (BMG) heute veröffentlichte, als ungenügend. Da dringend erforderliche Dolmetscher im deutschen Gesundheitssystem nicht bezahlt werden, empfiehlt das BMG, Flüchtlingen z. B. "einen sprachkundigen Menschen ihres Vertrauens" mit zum Arzt zu nehmen, wenn sie nicht ausreichend Deutsch sprechen. "Davon ist abzuraten", stellt BPtK-Präsident Dr. Dietrich Munz fest. "Es ist unverantwortlich, wenn beispielsweise Familienmitglieder bei der Diagnostik oder in einer erforderlichen psychotherapeutischen Behandlung übersetzen. Ein Sohn oder die Tochter darf auf keinen Fall die Berichte des gefolterten Vaters übersetzen müssen. Auch andere nicht geschulte Personen sind in einem psychotherapeutischen Gespräch fehl am Platz. Die Übersetzung in einer psychotherapeutischen Behandlung ist eine anspruchsvolle Tätigkeit und erfordert besondere Qualifikationen, sonst drohen Fehlbehandlungen und gesundheitliche Schäden für Patienten und oft auch für die Dolmetscher." weiterlesen....