Berlin, 24.09.2008: BPtK-Pressemitteilung
ADHS: Medikamente viel zu oft verschrieben
Berlin, 24. September 2008: Kinder und Jugendliche, die hyperaktiv sind und sich schlecht konzentrieren können, werden in Deutschland häufig falsch behandelt. Ein Drittel der Kinder und Jugendlichen, bei denen ADHS diagnostiziert wird, erhält keine spezifische Behandlung, über 40 Prozent bekommt eine Monotherapie mit Psychostimulanzien. „Bei ADHS werden viel zu oft und zu schnell Medikamente verschrieben“, kritisiert Prof. Dr. Rainer Richter, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK). „Diese einseitige medikamentöse Behandlung entspricht nicht den Empfehlungen einer fachgerechten Behandlung.“ Aktuell erhalten nach den Daten der KV Bayerns nur 3,7 Prozent der betroffenen Kinder und Jugendlichen eine Psychotherapie und nur 2,8 Prozent eine Kombination aus Psycho- und Pharmakotherapie.